Halterungen für Outdoor-Router
Fensterrahmen / Außenfensterbank-Halterung
ein Tipp aus dem forum.freifunk.net:
https://forum.freifunk.net/t/halterungen-zur-befestigung-fuer-funkantennen/1817
zu beziehen über ebay
dort einfach nach “hfkf” suchen
Wetterschutzgehäuse für Indoor-Router aus Kellerfund-Teilen
Einführung / Vorbetrachtungen
Vorab: Die folgende Bauanleitung erfordert, dass man am Gebäude Bohrungen vornimmt. Für Mieter wird sie deshalb schwierig bis gar nicht umsetzbar sein - Vermieter sind wahrscheinlich nicht erfreut, wenn man Löcher in die Fassade ihres vermieteten Eigentums bohrt.
Insgesamt habe ich vier 5 mm Bohrungen und sechs 6 mm Bohrungen für Dübel und eine Durchbruchsbohrung 10 mm für das LAN-Kabel in die Haus - Außenwand eingebracht.
Ich habe mich beim Einrichten des Freifunk-Access-Points für den Netgear R6120 Router als Basis entschieden. Der ist einigermaßen preiswert, und wird von verschiedenen Freifunk-Gruppen empfohlen. Das Freifunk Firmware-Image war in relativ kurzer Zeit auf dem Router. Auch das Einrichten hat nicht so lange gedauert. Gefühlt war ich in einer Stunde fertig. Dann stand er erstmal “hinter Glas” am Fenster meines Arbeitszimmers.
Nach Studium der vielen Umbauanleitungen von diversen Freifunk-bezogenen Webseiten habe ich mich entschieden, von einem Öffnen des Router-Gehäuses und einem Umbau der WLAN-Antennen Abstand zu nehmen. Ich wollte den Router “so wie er ist” in ein Wetterfestes Gehäuse bringen, und außen an die Fassade mit “Blick” in den Garten und die dahinterliegenden Grabeland-Idylle mit vielen Schrebergärten-Hütten strahlen lassen. Da wird es wohl potentielle Nutzer geben, die einen Freifunk-Zugang zu schätzen wissen…
Der “Fußabdruck” des Routers in seinem Gehäuse bestimmt also die Mindest-Größe des ihn umfassenden Wetterschutzgehäuses. Als Basis habe ich in meinem Bastelfundus einen alten Nadeldrucker-Druckerständer aus Acryl gefunden, der hat die richtige Größe … Ein alter Bett-Lattenrost, der eigentlich auf den Abtransport zum Recycling-Hof wartete, lieferte Bauholz. Ein Stück kunststoffbeschichtete weiße 8 mm Spanplatte fand sich auch noch.
Insgesamt habe ich bestimmt 6 … 8 Stunden gearbeitet, bis das Gehäuse an der Wand hing. Wenn man die Arbeitszeit mit dem Mindestlohn kalkuliert, ist es nüchtern gesehen besser, direkt einen wetterfesten Outdoor Router zu kaufen … aber dann hat man ja nicht den Spaß am Upcycling alter Dinge!
Bohren / Sägen / Schrauben / Hämmern
Da die Bauform sehr von den vorgefundenen Materialien diktiert wurde, verzichte ich auf genaue Maßangaben, sondern poste nur ein paar Fotos, die vielleicht als Anregungen für den Bau eines eigenen Gehäuses dienen können.
Elektrischer / Elektronischer Teil
Hier habe ich versucht, auf Löten und ähnliche in Hobbykreisen nicht mehr verbreitete Techniken zu verzichten … Ein Multimeter sollte man aber ggfs. schon haben …
Mauerdurchgang mit Netzwerkkabel
Eine Tätigkeit ist aber schon auf nicht mehr ganz “Laien-Niveau”. Ich wollte die mauerdurchbrechende Bohrung so dünn wie möglich gestalten, und habe deshalb das Netzwerkkabel selber mit entsprechenden Steckern, Netzwerkkabel-Meterware von der Rolle und einer Spezialzange für das Quetschen der Stecker angefertigt. Wer keine Möglichkeit hat, an die Spezialzange zu kommen, kann ja ggfs. die Bohrung durch die Wand etwas größer anlegen, sodass auch ein vorkonfektioniertes Patchkabel ausreichender Länge durchpasst …
Hier ein Youtube-Video zum Vorgehen beim Quetschen der Stecker auf das Meterware-Kabel.
https://www.youtube.com/watch?v=coXKqq6YbhA
Die Länge habe ich in meinem Fall so gewählt, dass das Kabel außen den Weg zum geplanten Router-Standort überbrücken kann, und innen den Weg zur nächsten Netzwerkdose in der Wand.
Vorgehen
Notwendige Kabellänge mit ein wenig “Angst-Aufschlag” von der Rollenware abschneiden
Ersten Stecker konfektionieren (auf dem Boden stehend).
Kabel von außen durch die Wandbohrung stecken (auf der Leiter stehend).
zweiten Stecker innen konfektionieren.
Energieversorgung des Routers
Der Router wird mit einem 12 Volt-Steckernetzteil (das Übliche … 5,5/2,1 mm Rundstecker, Plus innen) geliefert, Das soll auch weiter verwendet werden. Man hätte einfach das Kabel des Steckernetzteils auch durch die Mauerbohrung fummeln können - wenn man es vor dem Durchziehen des Netzwerkkabels gemacht hätte, hätte das Bohrloch auch kaum größer ausfallen müssen …
Da der Router eh nur 100 MBit Ethernet unterstützt, werden nur vier der 8 Adern des Netzwerkkabels für Datentransfer gebraucht (dem blauen Netzwerkkabel, das dem Router beiliegt fehlen die vier “unnötigen” Adern). Mir gefiel die Lösung mit dem Steckernetzteil-Kabel durch die Wand nicht ….
Die vier freien Adern des Netzwerkkabels durch die Mauer werden deshalb für “passives Power-Over-Ethernet” benutzt..
Die “DIGITUS passiver PoE-Injektor - Fast Ethernet - DC-Buchse für 5.5mm Stromstecker - Ohne Stecker-Netzteil” kosten nicht die Welt (ca 1,50 € pro Stück zum Zeitpunkt meiner Bestellung), und dienen sicher der Servicefreundlichkeit, wenn man das Steckernetzteil oder den Router irgendwann mal austauschen oder reparieren muss. Der Rundstecker des Steckernetzteils des Routers passt in die PoE-Injektor Rundbuchse - fein… kein Löten… Wir brauchen zwei der Injektoren - einen im Hausinneren für das Einspeisen der 12 V und einen außen am Wetterschutzgehäuse. Beide Netzwerkstecker des Netzwerkkabels durch die Mauer werden jeweils mit der mit “POE” beschrifteten Buchse der POE-Injektoren verbunden.
Verdrahtung
Im Wetterschutzgehäuse muss man von der Rundbuchse des dortigen Injektors noch eine Verbindung zur 12-V Rundbuchse des Routers herstellen..
Ich habe etwas nach entsprechenden Kabeln Rundstecker - Rundstecker gesucht, aber nichts gefunden, und habe letztlich folgendes bestellt “kwmobile 10x DC Stecker 10x Buchse Set - 10er Adapter Set Stromkabel Steckverbindung 12V mit 5,5 x 2,1 mm - Draht Steckverbinder 2 polig - DC-Stecker”
Der Set besteht aus 10 Steckern und 10 Buchsen, und hat zwei Adernklemmen mit Schrauben an den Adaptern … Kosten 8,99 € zum Zeitpunkt der Bestellung.
Aus zwei der Stecker-Adapter und etwas Kunststoffisolierten Adern eines CAT-7 Netzwerk Verlegekabels habe ich ein Verbindungsleitung zwischen Injektor und Rundbuchse des Routers gebaut. Bevor ich außen auf der Leiter an der Wand stehend nach Verpolungen suchen muss, habe ich die ganze Verkabelung auf dem Arbeitstisch aufgebaut, den Rundstecker aber noch nicht in den Router gesteckt. Nach Einstecken des Steckernetzteils in den Injektor für die Außenwandinnenseite habe ich dann überprüft, ob “Plus” am Innenpol des Rundsteckers für den Router anliegt … Verpolung würde den Router ggfs. killen …
Zwischen dem mit “LAN” beschrifteten Ende des Injektors im Wetterschutzgehäuse und der blauen Buchse des Routers habe ich das dem Router beiliegende blaue LAN-Kabel verwendet. Innen habe ich irgendein kurzes Patch-Kabel aus meinem Fundus zur Verbindung zwischen LAN-Anschluss des inneren Injektors und der Netzwerksteckdose in der Wand verwendet.
Tipps zum Schluss
- vorher überlegen, wie man beim Konfektionieren der RJ-45 Stecker vorgeht, sonst verschwendet man ggfs. Kabel.
- Finger weg von “CCA” Kabel als Rollenware “CCA” bedeutet Copper Coated Aluminium, besteht also aus Aluminium, mit einer dünnen Kupferbeschichtung. Es leitet schlechter (POE!!!) als Vollkupfer-Kabel und ist auch schlechter zu konfektionieren, weil die Aluminiumdrähte sehr viel weniger biegsam sind als Kupferdrähte …
- Lieber einen wetterfesten Router kaufen, wenn man keinen Spaß am Basteln hat!
- Der Kunststoff-Mantel von “normalem” Netzwerkkabel ist nicht gegen UV-Licht geschützt. Innerhalb einiger Jahre im Außenbereich unter Sonnenlicht wird der Kunststoff so spröde, dass er bei der kleinsten Berührung bröckelt. Es ist am Besten dem Netzwerkkabel bei Verlegung im Außenbereich irgendeine Form von “Sonnenschutz” zu verpassen (Kunststoffrohr, alter Gartenschlauch, Kabelkanal, Wellrohr etc.). Daneben gibt es auch spezielles Netzwerkkabel für den Außeneinsatz, was auch ohne Schutz lange durchhält …